World Happiness Report

Auch im vergangenen Jahr waren die Finnen wieder das glücklichste Land der Welt. So das Ergebnis des World Happiness Reports, der jährlich erstellt wird. Dänemark, Island und Schweden belegen auch erneut die darauf folgenden Plätze. Deutschland konnte sich leicht verbessern und liegt jetzt auf Platz 22, noch vor den USA. Das dort letztes Jahr das gefühlte

Glück gesunken ist und mit Platz 23 den niedrigsten Wert seit 2012 hat, ist sicher keine Überraschung. Die Glücks-Rangliste wird aufgrund der erfragten Lebenszufriedenheit der Menschen erstellt, aber auch die Bruttoinlandsproduktion pro Einwohner, die Lebenserwartung und die soziale Absicherung, fließen in den Report ein. Da die Nordländer weltweit die besten Sozialsysteme haben, erreichen sie auch immer wieder die Spitzenplätze, im World Happiness Report.

Trotzdem zählt nicht nur der tatsächliche Lebensstandard, sondern zu einem Großteil auch, wie Menschen diesen empfinden. Im Bericht wird auch auf die möglichen Ursachen fehlender Zufriedenheit eingegangen. Die Autoren denken, dass das immer häufigere Fehlen gemeinsamer Mahlzeiten einer der Hauptgründe dafür ist da diese, wie schon früher ermittelt, „eng mit dem Wohlbefinden [der Menschen] verbunden“ ist.

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Rechtsruck

Der Schock über die Gräuel der Naziherrschaft ist verflogen und hat Platz gelassen für eine neue nationalistische Strömung weltweit, die, wie schon in der Vergangenheit, ihre propagierte Überlegenheit auf dem Geburtsort ihrer Großeltern begründet. Als kleine, verachtete Minderheit waren Nationalsozialisten nie ganz verschwunden.

Jetzt sind sie wieder Salonfähig. Wie schon in den Dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts, treiben diffuse Ängste, befeuert vom Populismus der Springer-Presse, einen Großteil der Deutschen in die Arme der Nazi-Ideologen. Der Unterschied zu damals ist, dass es heute den meisten Menschen besser geht, als je zuvor in der Menschheitsgeschichte. Aber sobald die Lage schwieriger, die Zukunft schwerer planbar und komplizierter wird, schalten viele Menschen ab und suchen nach einfachen Lösungen. Diese gibt es allerdings in einer so komplexen Welt wie der Unsrigen nicht mehr.

Was rechte Politiker nicht davon abhält, sie zu versprechen. Und obwohl es nie einfacher war Fakten und Versprechen zu überprüfen, verweigern deren Anhänger dies. Nicht aus Dummheit, aus Angst. Was fehlt ist der Wille, die eigene Blase zu verlassen. Eine Auseinandersetzung mit der Welt bedeutet auch eine Auseinandersetzung mit sich selbst und den eigenen Fehlern. Dazu jedoch sind viele Menschen nicht bereit und so jubeln sie lieber jenen zu, die ihnen Feindbilder geben und versprechen, alles würde gut, sobald der Feind besiegt ist.

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Zurück auf der Erde

Gestern Abend, nach neun Monaten auf der Internationalen Raumstation ISS, konnten die beiden US-Astronauten Suni Williams und Butch Wilmore, endlich auf die Erde zurückkehren. Williams und Wilmore waren am 6. Juni vergangenen Jahres zum ersten bemannten Testflug des CST – 100 Starliner zur ISS aufgebrochen und sollten von dort nach einem

achttägigen Aufenthalt wieder zurück fliegen. Da es jedoch bei diesem Flug zu technischen Problemen kam, wurde entschieden das der Rückflug unbemannt erfolgen und die beiden Astronauten später abgeholt werden sollten. In den folgenden neun Monaten kam es zu weiteren technischen Schwierigkeiten, so das die Rückholung immer wieder verschoben werden musste. Gestern gelang es dann endlich, mithilfe des bereits bewährten Dragon 2–Transporters „Endurance“ von Space X, Suni Williams und Butch Wilmore, zusammen mit ihrem US-Kollegen Nick Hague und dem russischen Astronauten Alexander Gorbunow zurück zu holen.

Verzögerungen dieser Art sind beim derzeitigen Stand der Raumfahrt keine Seltenheit. So musste der US-Astronaut Frank Rubio vom 21. September 2022 bis zum 29. September 2023, sechs Monate länger als geplant auf der Raumstation ISS verbleiben, nachdem ein Leck im Kühlsystem des Raumschiffs Sojus MS-23 eine Rückkehr verhinderte.

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Die Zukunft der Jobsuche

Ein Bewerber der Bundespolizei darf nicht abgelehnt werden, weil bei ihm ein genetisch bedingtes Thromboserisiko vorliegt. Dies ist das Urteil in einer Klage gegen die Bundespolizeiakademie. Diese hatte die Bewerbung des Klägers für den mittleren

Dienst, aus diesem Grund, abgelehnt. Das Oberverwaltungsgericht Münster entschied, dass das Risiko eher gering und deshalb kein Ablehnungsgrund ist. Wichtiger für die Zukunft ist, was darüber hinaus vom Gericht entschieden wurde. So durfte der Gendefekt nicht gegen die Interessen des Klägers verwendet werden, weil er im Rahmen einer genetischen Untersuchung festgestellt wurde. Die Bundespolizei hatte kein Recht, diese Ergebnisse zu verlangen.

Problematisch ist, dass sie es überhaupt versucht hat. Denn das zeigt, in welche Richtung sich Bewerbungsprozesse in Zukunft entwickeln können. Und wenn schon eine Behörde versucht, mit genetischen Profilen die bestmöglichen Jobkandidaten auszuwählen, auf was müssen wir uns dann erst bei privaten Wirtschaftsunternehmen einstellen?

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Klimawandel

Seit Jahrzehnten wird vor dem Klimawandel gewarnt. Jetzt ist er da. Allein um die Erderwärmung zukünftig auf 1,5 °C zu begrenzen, müssten wir die weltweiten Emissionen in den nächsten fünf Jahren um die Hälfte reduzieren. Doch davon sind wir weiter entfernt denn je. In den nächsten vier Jahren wird in den USA, einem Land das allein für

13 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich ist, nicht nur nichts geschehen, bereits in den ersten Tagen seiner Amtszeit stoppt der neue US-Präsident Donald Trump massenhaft Projekte, die sich um Umwelt- und Klimaschutz kümmern. Doch auch wenn die aktuellen Vorgänge in den USA schockierend sind, in anderen Ländern ist die Bereitschaft der breiten Bevölkerung Einschnitte im Interesse der Zukunft hinzunehmen, ebenfalls gering. Dabei verlieren alle, egal ob arm oder reich, wenn niemand das Ruder herumreißt.

Wir müssen uns jetzt auf verbindliche Klimaziele für alle Länder einigen und diese notfalls mit Sanktionen durchsetzen. Wir müssen jetzt Entwicklungsländer finanzieren, um ihnen die Umstellung auf erneuerbare Energien zu ermöglichen. Und wir müssen jetzt drastische Maßnehmen ergreifen, um die globale Industrie zu zwingen, die massive Verschwendung von Ressourcen zur Gewinnmaximierung zu stoppen. Produkte müssen wieder langlebiger, reparierbar und recycelbar werden. Natürliche CO2-Speicher müssen geschützt und ausgebaut und in erneuerbare Energien investiert werden.

Wir wissen das alles. Die Politiker wissen das alles. Und selbst die Industrie- und Wirtschaftsmagnaten wissen das. Doch letztere werden ohne Zwang nichts ändern. Das haben sie nie. Es bleiben nur wir, die Durchschnittsbürger, um das Richtige zu tun. Wir müssen durch unser Konsumverhalten und unsere Wahl die Industrie zu einer Änderung ihrer Wirtschaftsstrategie zwingen. Sonst gibt es keine Zukunft. Für niemand.

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Europäische Raumsonde passiert Mars

Die am 7. Oktober letzten Jahres gestartete europäische Raumsonde Hera, hat den Mars passiert. Das war ein wichtiger Meilenstein der Sonde, auf ihrem Weg zum Doppelasteroiden Didymos/Dimorphos. Dort sollen neue Erkenntnisse gewonnen werden, die uns unter

anderem bei der Abwehr von Asteroiden helfen sollen. Auf rund 5000 Kilometer näherte sich Hera dem Mars und nutzte seine Schwerkraft für die Stabilisierung ihrer geplanten Flugbahn. Vor zweieinhalb Jahren, am 26. September 2022 hatte man eine US-Sonde kontrolliert auf Dimorphos einschlagen lassen, um die Folgen des Einschlags untersuchen zu können. Mit dem Einschlag der US-Sonde konnte man bereits die Flugbahn verändern. Hera soll jetzt Daten darüber liefern, welche Beschädigung der Aufschlag verursacht hat und wie diese Änderung der Gestalt des Asteroiden sich auf dessen weitere Flugbahn auswirkt.

Diese Erkenntnisse sind wichtig, da es in der Vergangenheit immer wieder zu Einschlägen von größeren Asteroiden auf die Erde gekommen ist. Zwar geschieht das nicht oft, aber einmal würde auch schon ausreichen, um das Leben auf der Erde zu zerstören. Hera übermittelt an die europäische Raumfahrtbehörde (ESA) außerdem Bilder und Daten, die sie während des Fluges aufgenommen hat.

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60 Prozent Ökostromanteil

Gute Nachrichten. Während einige noch immer den vor zwei Jahren abgeschalteten letzten Atomkraftwerken in Deutschland nachtrauern, haben wir es geschafft, unseren Ökostromanteil auf 60 Prozent zu erhöhen. Das ist weit über die Hälfte und nicht nur eine gute Nachricht für den Klima- und Umweltschutz, auch macht es uns ein ganzes Stück unabhängiger von Strom- und Erdölimporten. Gerade in einer Zeit, in der die

Präsidenten der beiden Weltmächte USA und Russland sich fast schon irrational verhalten, Verträge nicht einhalten und Kolonialisierungsträume hegen, ist es gut zu wissen, dass wir in diesem grundlegenden Sektor auf dem Weg in die Unabhängigkeit sind. Mit einem Mix aus Solar,- Windkraft,- Biogas- und Wasserkraftanlagen hat Deutschland im vergangenen Jahr 256,4 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. 2,3 Prozent mehr, als im Vorjahr.

Mit einem Gesamtstromanteil von 30,8 Prozent bleibt die Windenergie der größte Erzeuger erneuerbarer Energien. Gefolgt von Photovoltaik mit einem Anteil von 13,8 Prozent. In diesem Jahr gehen zwei weitere große Windparks in Betrieb, gefolgt von einem dritten im Jahr 2026. Auch weitere Solarparks sind in Planung.

Ihre Zahl ist schwerer zu bestimmen, da diese zwar kleiner sind, dafür aber wesentlich zahlreicher. Auch wenn wir schon wesentlich weiter sein könnten und vielleicht auch müssten, sind wir zumindest im Bereich der Stromerzeugung auf einem guten Weg.

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Zukunft

Die aktuellen Schlagzeilen lesen sich, als entstammten sie einem SciFi-Roman. Der US-Präsident beschimpft andere Präsidenten, beleidigt ganze Nationen und streicht alle Zuschüsse für den Natur- und Klimaschutz. Täglich nach oben korrigierte Opferzahlen der Klimaerwärmung werden als neue Normalität kaum noch wahrgenommen. Die Gletscher der Antarktis schmelzen unaufhörlich. Die Nachrichten aus der

Arbeitswelt sind eine Mischung aus Erfolgsberichten der Hightech-Sparten und des verzweifelten Versuchs, dem demografischen Wandel Herr zu werden. Nationalsozialisten marschieren wieder durch die Straßen und werden, mal mehr, mal weniger heimlich, von den Unzufriedenen bejubelt, die für ihre Angst und Wut ein Ventil suchen. Bei der Wahl der Regierungen entscheidet nicht mehr die Kompetenz, sondern allein der Populismus.

Die Menschen haben Angst vor der Zukunft und statt sich darauf vorzubereiten, sie mitgestalten, erstarren sie im Nichtstun, wie ein Reh im Scheinwerferlicht. Und so entscheiden Wirtschaftsmagnaten über die Zukunft. Für sich, ihr Unternehmen, ihr Portfolio. Und wenn wir dies zulassen, werden all unsere Befürchtungen eines nicht allzu fernen Tages wahr.

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Trump stoppt Klimaforschung

Jetzt hat der Rundumschlag von Donald Trump auch die NASA erreicht. 23 Mitarbeiter wurden, auf Anweisung aus dem weißen Haus, entlassen. Die NASA war in der Vergangenheit maßgeblich an der Datensammlung für den Klimawandel beteiligt, da sie mit rund 300 die meisten Erdbeobachtungssatelliten im All haben. Donald Trump hat schon in der Vergangenheit verkündet, dass er den Klimawandel für nicht menschengemacht hält. Jetzt, in seiner zweiten und letzten Amtszeit, ignoriert er alle Fakten und

Mahnungen und legt alles lahm, was nichts mit Wirtschaftswachstum zu tun hat. Wie ein störrisches Kind, das wütend eine Sandburg zertrampelt, zerstört er alle Organisationen und soziale Projekte, allen voran zum Thema Klima- und Umweltschutz. Nachdem er schon fast alle Mitarbeiter der US-amerikanischen Nationalparks entlassen und Möglichkeiten der Rodung von Naturschutzgebieten erarbeiten ließ, wundert es nicht mehr, dass jetzt die Mitarbeiter der NASA gehen müssen, die mit der Datenverarbeitung und Erforschung des Klimawandels beschäftigt sind.

Nach dem Motto; was ich nicht sehe gibt es nicht, negiert er alle Folgen seines Handelns. Es wird in vier Jahren für den Nachfolger Trumps schwer werden, den großen Schaden den Trump hinterlassen wird, auch nur zu mildern. Europa aber muss daraus die Lehre ziehen, sich nicht mehr vollständig auf Verträge und Zusicherungen zu verlassen, stärker zusammen zu rücken und sich um mehr Souveränität bemühen.

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Arbeit im Alter – Japan

Auf die demografische Wende, also das steigende Durchschnittsalter der Bevölkerung, wird in Deutschland mit Diskussionen und Plänen zur finanziellen Absicherung der Rentner und einer Anhebung des Renteneintrittsalters um 2-3 Jahre reagiert. In Japan handelt die Regierung diesbezüglich pragmatischer. So lange es irgendwie geht, sollen Japaner arbeiten. Die japanische Regierung verkauft ihre Politik als eine Art Teilhabe

bis zum Ende. Jeder Japaner soll das ganze Leben lang gesellschaftlich „aktiv“ bleiben und das gilt auch für das Arbeitsleben. Es stimmt zwar, dass das Zusammensein mit anderen Menschen neurologische Folgen des Alterns verzögert, aber man muss auch körperlich zum arbeiten in der Lage sein. Und da noch kein Mittel gegen die Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit erfunden wurde, bleiben für Rentner oft nur sehr einfache oder stupide Arbeitsplätze übrig.

Doch viele von ihnen haben keine Wahl. Die Renten in Japan sind sehr gering und die Altersarmut dementsprechend hoch. 50 Prozent aller über 65-Jährigen müssen ihre Rente durch Arbeit aufstocken. Die daraus entstehende Zwangslage der Menschen wird zusätzlich von den Konzernen ausgenutzt. So müssen alle Mitarbeiter ab 60 Jahren einen neuen Arbeitsvertrag unterzeichnen, wenn sie weiter in der Firma arbeiten wollen und damit erhebliche Lohnkürzungen hinnehmen. Um 40 Prozent wird im Landesdurchschnitt der Lohn gekürzt.

Kein Wunder also, dass japanische Ökonomen darauf drängen, die Altersarbeit weiter zu fördern. Die heutigen japanischen Rentner wurde noch dazu erzogen, dass wer nicht arbeitet, auch nicht essen solle. Allerdings zeigen sich erste Risse, in der viel beschworenen japanischen Arbeitskultur. Bei der weltweiten Befragung durch die Beratungsgesellschaft EY, zur Motivation von Mitarbeitern, gaben lediglich 19 Prozent der befragten Japaner an, auf Arbeit ihr Bestes zu geben. In Deutschland lag der Wert bei 48 Prozent, was dem europäischen Durchschnitt entspricht.

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