Rechtsruck

Der Schock über die Gräuel der Naziherrschaft ist verflogen und hat Platz gelassen für eine neue nationalistische Strömung weltweit, die, wie schon in der Vergangenheit, ihre propagierte Überlegenheit auf dem Geburtsort ihrer Großeltern begründet. Als kleine, verachtete Minderheit waren Nationalsozialisten nie ganz verschwunden.

Jetzt sind sie wieder Salonfähig. Wie schon in den Dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts, treiben diffuse Ängste, befeuert vom Populismus der Springer-Presse, einen Großteil der Deutschen in die Arme der Nazi-Ideologen. Der Unterschied zu damals ist, dass es heute den meisten Menschen besser geht, als je zuvor in der Menschheitsgeschichte. Aber sobald die Lage schwieriger, die Zukunft schwerer planbar und komplizierter wird, schalten viele Menschen ab und suchen nach einfachen Lösungen. Diese gibt es allerdings in einer so komplexen Welt wie der Unsrigen nicht mehr.

Was rechte Politiker nicht davon abhält, sie zu versprechen. Und obwohl es nie einfacher war Fakten und Versprechen zu überprüfen, verweigern deren Anhänger dies. Nicht aus Dummheit, aus Angst. Was fehlt ist der Wille, die eigene Blase zu verlassen. Eine Auseinandersetzung mit der Welt bedeutet auch eine Auseinandersetzung mit sich selbst und den eigenen Fehlern. Dazu jedoch sind viele Menschen nicht bereit und so jubeln sie lieber jenen zu, die ihnen Feindbilder geben und versprechen, alles würde gut, sobald der Feind besiegt ist.

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