
Seit Jahrzehnten bemühen sich die Städte und Gemeinden ihre Flüsse sauber zu halten. Es wurden Grenzwerte für Abwasser eingeführt und über die Jahre verschärft. Flussbegradigungen wurden rückgängig gemacht und die Flüsse in großen Sammel- und Reinigungsaktionen gesäubert.
Viele früher sehr stark verschmutzte Flüsse konnten dadurch in den letzten Jahren wieder für Badegäste frei gegeben werden. Ein schöner Erfolg. Aktuelle Untersuchungen zeigen allerdings, dass die nicht mit bloßem Auge sichtbaren Mikroplastik-Partikel inzwischen in sehr großen Mengen in unseren und vielen anderen europäischen Flüssen vorhanden sind. Messungen ergaben, dass die Gesamtmasse dieser Mikropartikel höher ist, als die der sichtbaren Plastikteile.
Diese Mikroplastik ist besonders gefährlich, da sie unsichtbar über die Nahrung aufgenommen wird und sich im Gewebe von Mensch und Tier anreichert. Dort kann sie eine Menge Schaden anrichten, zum Beispiel als Auslöser für Krebs. Es gibt bereits verschiedene Möglichkeiten, Mikroplastik zu entfernen. Spezielle Filter, oder auch die Zugabe von Kieselgel, wodurch die einzelnen Teilchen miteinander verkleben.
In einem Flusslauf ist jedoch beides schwer umsetzbar und es werden schnell neue, passende Technologien entwickelt werden müssen. Bis dahin steigt die Mikroplastik-Belastung sowohl im Süßwasser, als auch im Meer, in das die Flüsse münden, weiter an.