Impfverweigerung tötet

Ende Februar starb in Texas erstmals seit zehn Jahren wieder ein Kind an den Folgen von Masern. Seit Beginn des Jahres kam es in den USA zu einem Masernausbruch, der inzwischen schon über 600 gemeldete Fälle umfasst, 500 davon allein in Texas. Inzwischen ist ein zweites Kind in einem texanischen Krankenhaus an Masern verstorben. Wie schon im

ersten Fall, war auch dieses Kind nicht gegen Masern geimpft. Das zeigt deutlich wie erfolgreich Lügen und Falschinformationen über Impfungen gerade in diesem konservativen Bundesstaat waren und noch immer sind. Masern sind eine hoch ansteckende Viruserkrankung, die mehrheitlich einen leichten Verlauf nimmt. Allerdings kann es bei bis zu acht Prozent der Betroffenen zu Komplikationen kommen. Angesichts der Tatsache, dass sich Masern so leicht wie Erkältungen über Aerosole und Tröpfcheninfektionen verbreiten, birgt so ein Masernausbruch große Gefahren für Ungeimpfte.

Vor allem erkrankte Kleinkinder haben ein großes Risiko, noch Jahre später Folgeerkrankungen zu erleiden, wie Gehirnhautentzündung oder subakute sklerosierende Panenzephalitis. Beide Krankheiten greifen das Gehirn an und hinterlassen oft schwere Schäden. In Deutschland gibt es seit 2020 eine Masern-Impfpflicht. Trotzdem wächst auch hier die Zahl der Masernfälle, da die Behörden nicht imstande sind, diese allumfänglich durchzusetzen.

Das ist umso bedauerlicher, weil die Betroffenen meist Kinder sind, für die ihre Eltern die Entscheidung, nicht zu impfen, getroffen haben. Vielleicht ist die Verhängung eines Bußgeldes, wie es aktuell gehandhabt wird, nicht ausreichend. Denn im Grunde ist die Impfverweigerung die Inkaufnahme einer schweren Körperverletzung mit eventueller Todesfolge und sollte auch als solche geahndet werden.

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