KI als Anwalt

Ein Novum. Erstmals versuchte ein Kläger sich von einem KI-Anwalt vertreten zu lassen. Eigentlich gelten ältere Menschen eher als technologiefeindlich, doch der 74-Jährige New Yorker Jerome Dewald sah die KI-Entwicklung der letzten Monate als Chance, der Peinlichkeit eines öffentlichen Auftritts zu entgehen. Er klagte vor dem Obersten Gerichtshof

von New York gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber und da er selbst zum stottern neigt, hatte er beantragt, seine Aussage per Video machen zu dürfen. Das wurde auch genehmigt. Für eine überzeugendere Aussage ließ er im Video, statt selbst zu sprechen, einen KI-animierten Anwalt auftreten. Allerdings hatte er es versäumt, das Gericht vorher darüber zu informieren. Deshalb fühlte sich Richterin Sallie Manzanet-Daniels verspottet und brach die Video-Aussage ab. Der Kläger musste seine Aussage selbst vortragen, was angesichts der Aufregung und fehlender Vorbereitung nicht gut lief.

Das interessante an diesem Fall ist aber, dass die Richterin den KI-Anwalt wohl zugelassen hätte, wenn sie vom Kläger vorher darüber informiert worden wäre. Auch wenn es hier nur um ein Zivilrechtliches Verfahren ging, ist es doch interessant, wie schnell die noch immer in den Kinderschuhen steckende Künstliche Intelligenz Akzeptanz und Eingang in so wichtige Lebensbereiche wie dem Rechtssystem findet.

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