2024 starben in Deutschland 2780 Menschen im Straßenverkehr. Dazu kommen 363.000 Verletzte und Schwerverletzte. 90 Prozent der Unfälle beruhten auf menschlichem Versagen. Die Erfahrungen mit autonomen Fahrsystemen, die seit 2016 in Kalifornien auch im öffentlichen Verkehr erlaubt sind zeigen, dass die Technik
soweit ist, uns am Steuer abzulösen. So sehr es viele auch ängstigen mag, die Kontrolle über ihr Auto abzugeben, im Interesse der Verkehrssicherheit ist es die bestmögliche Entscheidung. Und auch wenn Deutschland sich mit Veränderungen schwer tut, angesichts der bereits jetzt erzielten Ergebnisse, ist die Frage nicht ob, sondern wann und wie schnell wir auf autonome Fahrsysteme umsteigen. Die Weichen dafür hat die Bundesregierung bereits im Mai 2021 gestellt, als Bundestag und Bundesrat einem Gesetz zustimmten, dass autonomes Fahren im öffentlichen Straßenverkehr grundsätzlich erlaubt.
Leider tüftelt die Regierung seitdem an den konkreten Ausführungsbestimmungen. Es müssen zum Beispiel Haftungsbestimmungen geändert werden und auch im Bereich des Datenschutzes steht der Gesetzgeber diesbezüglich vor neuen Herausforderungen. Längerfristig müssten zudem die Straßenleitsysteme angepasst werden, um die Qualität und damit die Sicherheit autonomer Fahrzeuge zu optimieren. Die Änderungen werden umfangreich und teuer, was wohl der Grund dafür ist, dass die Regierung das Projekt nicht vorrangig behandelt, sondern auf gemeinsame internationaler Richtlinien wartet, wie in einem ADAC-Bericht von Ende 2024 vermutet wird.
Erste autonome Fahrzeuge werden schon in verschiedenen Städten Deutschlands, wenn auch bisher nur auf Betriebsgelände, getestet. Trotz aller Herausforderungen wäre es schön, wenn Deutschland, das vor allem wegen deren Qualität zu den führenden Automobilherstellern der Welt zählt, bei dieser unausweichlichen Modernisierung des Verkehrs mal wieder eine führende Rolle spielen würde, statt zu warten, bis andere Länder uns zeigen wie es geht.